Einheimische Holzarten

70% der Schweizer Bäume sind Nadelbäume, 30% Laubbäume. Diese gliedern sich in folgende Arten:

Nadelhölzer:

Fichte ca. 45%
Tanne ca. 15%
Lärche ca. 5%
Föhre ca. 4%
andere Nadelhölzer ca. 1%

Laubhölzer:

Buche ca. 18%
Esche ca. 4% (durch das Eschentriebsterben wird diese Zahl stark schrumpfen)
Ahorn ca. 3%
Eiche ca. 2%
Kastanie ca. 1%
andere Laubhölzer ca. 2%

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Arven Pinus Cembra

Arve

Pinus cembra

Standort:

In der Schweiz ausschliesslich im Gebirge vorkommend, besiedelt die Arve frische bis feuchte, nährstoffreiche jedoch nicht nasse Böden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von  1500m ü.M bis zur Waldgrenze.

Merkmale:

Als Jungbaum wie die Föhre pyramidenförmig, die Krone bildet später meist die typische Kuppelform. Rinde in der Jugend silbergrau, glatt und glänzend, im Alter dicke graubraune Borke. Im Unterschied zur Föhre 5 Nadeln pro Nadelbüschel.

Eigenschaften:

Holz sehr weich, faserig und leicht, gut bearbeitbar, geringe Rissbildung beim Trocknen, schnell trocknend, nicht dauerhaft im Freien.

Struktur:

Splint gelb-weiss, Kern hellrötlich, eingewachsene Äste dunkelrotbraun. Übergang vom Früh- zum Spätholz allmählich und unscharf, geringer Spätholzanteil. Jahrringe im allgemeinen fein, Holz seidenglänzend mit ausgeprägtem Balsamgeruch.

Verwendung:

Innenausbau, Täfer, Möbel, Fensterrahmen, Gefässe, Schnitzereien, Drechslerei, Furniere, Schindeln.

Eibe Pinus Cembra

Eibe

Taxxus baccata

Standort:

Die Eibe, eine Charakterbaumart aus dem Unterstand von Buchen-, Tannen- oder Eschenwäldern, bevorzugt luftfeuchtes Klima ohne harte Winterfröste auf sickerfrischen, nährstoffreichen, basischen Böden. Hauptverteilung im östlichen Mittelland, Jura und Randalpen zwischen Boden- und Vierwaldstättersee, sowie Greifensee, in Lagen von ca. 600 – 800 m.ü.M, im Extremfall bis 1400 m.ü.M

Merkmale:

Die Eibe wird selten höher als 10 – 15m, oft mehrstämmig, strauchförmig oder miteinender verwachsene Stämme mit auffallend grau- bis rotbraune Schuppenborke. Nadeloberseite dunkelgrün, Unterseite hellgrün. Die Eibe ist zweihäusig, sie bildet tote, Fleischige beerenähnliche Früchte. Das rote Fruchtfleisch (Arillus) ist als einziger Teil der Pflanze ungiftig, alle anderen Teile enthalten stark giftige Alkaloide wie z.B. Taxin.

Eigenschaften:

Schweres und hartes Holz, elastisch und Oberfläche polierbar. auch bei Aussenanwendung dauerhaft. Gute Verleimbarkeit und Oberflächenbehandlung.

Struktur:

Rötlichbrauner Kern, umgeben von schmalem, hellem, gelblichen Splint. Frisch geschnittenes Kernholz nimmt, der Witterung ausgesetzt, vorübergehend eine intensiv purpur-violette Färbung an. Meist feinringiges Wachstum, oft Stämme mit gewelltem Jahrringverlauf.

Verwendung:

Seit der Steinzeit begehrtes Holz für Pfeilbogen, im Mittelalter für Bögen und Arbrüste, später auch für Kunst- und Möbelschreinerei verwendet. Ausgezeichnetes Drechslerholz, heute manchmal im Aussenbau (Zäune, Wegbau) verwendet.

Fichte Picea Abies

Fichte / Rottanne

Picea abies

Standort:

Im Gebirge gedeiht die Fichte bis zur Waldgrenze. Die besten Standorte finden sich im regenreichen Voralpengebiet, auf lockeren. frischen Böden. lm Mittelland ist die Fichte häufig künstlich angebaut worden. Sie gedeiht am besten in Gesellschaft von Laubholz,

Merkmale:

Schlanker, kegelförmiger Baum mit Spitzer Krone, gerader durchgehender und ungeteilter Stamm. Die Fichte wird 40 bis 50m hoch. Die Rinde ist in der Jugend hellbraun. später rötlich-grau. Die Äste Sind quirl förmig angeordnet. Die Nadeln sind kurz, spitzig vierkantig und allseitig abstehend.

Eigenschaften:

Sehr weiche, leichte, aber Tragfeste und gut bearbeitbare Holzart. Schwer zu imprägnieren, ungeschützt im Freien nicht dauerhaft

Struktur:

Splint und Kern nicht zu unterscheiden, Jahrringe leicht erkennbar. Frühholz hellgellich. Spätholz rötlich-gelb. Übergang von Früh- zu
Spätholz allmählich, Harzkanäle, Holz mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

Verwendung:

Innenausbau, Dachstühle, verleimtes Brettschichtholz, Decken. Wände, Möbel.
Leitungsstangen, Zaunpfähle, Papier- und Zelluloserohstoff. Sperrhrolz, Instrumente, Schindeln, der Witterung ausgesetztes Fichtenholz ist In schützen.

Föhre Pinus Silvestris

Föhre/ Kiefer

Pinus silvestris

Standort:

Die Föhre gilt als Pionierbaumart (Erstbesiedlung auf Rohböden) und ist konkurrenzfähig auf leichten, trockenen Böden. Die besten Baumformen gedeihen auf Terrassenschotter. Ihr natürliches Vorkommen reicht bis zur Waldgrenze.

Merkmale:

In der Jugend quirlförmig angeordnete Äste, die Krone hat im Alter meist die Form einer flachgewölbten Kuppel. Rinde in der Jugend meist rötlich, dünnblättrig, mit zunehmendem Alter grau-braun, borkig längsrissig. Zwei Nadeln pro Büschel. Baumart mit grossem Lichtbedarf.

Eigenschaften:

Lässt sich leicht und rasch trocknen. Weiche und gut bearbeitbare, gut zu verleimende Holzart, leicht zu imprägnieren. Im Freien ungeschützt nicht dauerhaft (anfällig für Pilze).

Struktur:

Splint hellgelblich-weiss, Kern rötlich, Jahrringe gut erkennbar. Scharfer Übergang vom hellen Frühholz zum dunkleren Spätholz, viele Harzkanäle, Holztextur (Zeichnung) je nach Wuchsort verschieden intensiv. Holz mattglänzend, mit leichtem angenehmem Balsamgeruch.

Verwendung:

Konstruktionsholz innen und aussen (imprägniert), Möbel (massiv und furniert), Böden, Täfer, Fensterrahmen, Kisten, Pfähle, Holzwolle, Rohstoff für Spanplatten.

Lärche Larix decidua

Lärche

Larix decidua

Standort:

Die Lärche ist eine Gebirgsbaumart, die oft bis zur Waldgrenze vorstösst. Sie gedeiht am besten in lockerem, frischem Boden. Im Mittelland und im Jura wird die Lärche künstlich angebaut und gedeiht auf entsprechenden Böden sehr gut.

Merkmale:

Winterkahler Nadelbaum, als Erstbesiedler auf Rohböden eine ausgesprochene Lichtbaumart. Durchgehender Schaft mit einzeln angeordneten Ästen. Rinde in der Jugend aschgrau und glatt, später bildet sich eine innen braunrote, sehr dicke, längs tiefgefurchte Borke. An Jungtrieben stehen die Nadeln einzeln, an älteren Trieben in Büscheln.

Eigenschaften:

Weiche Holzart, leicht bearbeitbar, dauerhaft, Splint massig, Kern schlecht imprägnierbar.

Struktur:

Splint gelblich, Kern hellrötlich-braun, Jahrringe deutlich erkennbar, Spätholz markant braun, Harzkanäle im Holz, prägnante Textur, mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

Verwendung:

Konstruktionen und Verkleidungen innen und aussen, Wasserbau, Grubenholz, Möbel, Fensterrahmen, Furniere, Schindeln.

Weisstanne Abies alba

Tanne / Weisstanne

Abies alba

Standort:

Die Tanne stockt auf Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit und tiefgründigen, lockeren und nährstoffreichen Böden. Sie gilt als ausgesprochene Schattenbaumart. Ihre grössten Vorkommen sind im Jura, in den Voralpen und im Berner Oberland. Sie wächst kaum mehr über 1600 m.üM.

Merkmale:

Gerader durchgehender Stamm mit leicht breiter, im Alter stumpfer bis abgeflachter Krone. Graue Rinde, oft mit Harz gefüllte Beulen. Bäumchen können Jahrzehnte im Schatten gedeihen und sich später dennoch normal entwickeln. Äste quirlförmig angeordnet, Nadel zweiseitig abstehend, unterseitig mit zwei hellen Wachsstreifen.

Eigenschaften:

Sehr weiches, leichte bearbeitbares Holz. Ungeschützt im Freien nicht duerhaft. Gut imprägnierbar.

Struktur:

Splint und Kern nicht zu unterscheiden, Jahrringe deutlich erkennbar, Übergang vom fast weissem Früholz zum bräunlichen Spätholz (mit violettem Schimmer) markant, keine Harzkanäle, Holz mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

Verwendung:

Täfer, Schalldecken, Innenausbau, aussen imprägnierte Verkleidungen, Leistungsstangen.

Ahorn Acer pseudoplatanus

Ahorn / Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Standort:

Er gedeiht am besten auf feuchten, tiefgründigen, lockeren, minerelhaltigen und kalkreichen Böden des Mitellendes und der Voralpen
stehende Nässe erträgt er schlecht. Der Bergahorn ritt im Gebirge bis ungefähr 1700 m.ü.M. auf.

Merkmale:

Im Freistand kurzer astfreier Stamm. mit weitausladender geschlossener Krone, Stamm in geschlossenem Bestand viel länger, Krone
lichter. Rinde hellgrau, bleibt länger glatt, später schwache, dunkelgraue Borke, die in filachen und breiten Schuppen abblättert. Blatt des Berganorns ist 5-nervig und 5-lappig.

Eigenschaften:

Holz hat gute mechanische Eigenschaften, mit dem Buchenholz vergleichbar, relativ weich, gut bearbeit- und imprägnierbar, im Freien nicht dauerhaft.

Struktur:

Auf dem ganzen Stammquerschnitt gleich helle Farbe, Holz weisslich, Jahrringe durch ein schmales, leicht dunkleres Spätholz schwach
erkennbar. Textur ausgesprochen schwach und fein. Holz seidenglänzend, ohne speziellen Geruch.

Verwendung:

Schreinerholz für Möbel, Stühle, Tische, und Küchengeräte. Gutes Schnitzer- und Drechslerholz. Modellbau, Instrumente, Rohstoff für Spanplatten, Furnier, Innenausbau, Parkett.

Birke Betula pendula

Birke

Betula Pendula

Standort:

Die Birke ist eine Pionierbaumart und daher standortspezialisiert. Sie stockt auf trockenen und auch auf feuchten, fruchtbaren Böden, wo sie die besten Baumformen entwickelt, Sie meidet Kalkböden, Wegen ihrer Unempfindlichkeit steigt sie bis etwa 1500 m ü.M.

Merkmale:

Geringe Konkurrenzkraft gegenüber anderen Baumarten, hoher Lichtbedarf. Krone licht, meist schwachästig, von einem verhaltnismässig dünnen Stamm getragen, maximale Baumhöhe 20 bis 25m. Zweige dünn, seitlich herunterhängend. Rinde meist auffallend weiss, glatt und querstreifig, im Alter rissig, entwcikelt dunkle bis schwarze Borke. Blätter eiförmig zugespitzt, Rand ungleich gesägt.

Eigenschaften:

Weiches. aber zähes, elastisches Holz, gute mechanische Eigenschaften. imprägnierbar. Ungeschützt im Freien nicht dauerhaft. Struktur: Splint- und Kernholz gleichfarbig hell, gelblich, rötlich bis bräunlich. Jahrringe undeutlich als helle Linie sichtbar, Textur tritt durch dichte Fasern in den Jahrringzonen prägnant hervor.

Struktur:

Splint- und Kernholz gleichfarbig hell, gelblich, rötlich bis bräunlich. Jahrringe undeutlich als helle Linie sichtbar, Textur tritt durch dichte Fasern in den Jahrringzonen prägnant hervor.

Verwendung:

Als Bauhol1z nicht geeignet. für Mobel wenig gefragt. Verwendung im dekorativen Innenausbau. Drechsler- und Schnitzerholz, Parkett, vor allem für Cheminéeholz, Furnier, Sperrnolz.